Das neue Jahr ist schon wieder über den halben Januar hinaus fortgeschritten und noch immer steht die Weihnachtskrippe. In meinem Elternhaus stand sie auf jeden Fall bis zu diesem 18.Tag des Jahres, denn: es war der Geburtstag der Mutter. Und nicht nur das, sondern auch der Hochzeitstag, allerdings zählte da vor allem der kirchliche und der lag im März, am Geburtstag des Vaters. Zur kirchlichen Hochzeit an einem schneereichen Tag trug die Braut das Kleid, das später den Töchtern als besondere Verkleidung willkommen war. Die Erinnerung an den Brautstrauß frischte der Vater zeit seines Lebens mit dem Geschenk von Freesien auf.
Ich glaube, dieses Jahr steht die Krippe bis Mariä Lichtmess, dem Fest der Darstellung des HERRN im Tempel. Wie alle jüdischen Erstgeborenen wurde Jesus von seinen Eltern vierzig Tage nach seiner Geburt („Quarantäne“!) zum Tempel in Jerusalem gebracht und dort dem HERRN dargestellt, so berichtet es der Evangelist (und Arzt) Lukas, und vierzig Tage nach Weihnachten, zu Mariä Lichtmess endete früher die Weihnachtszeit. An diesem Tag, dem 2.Februar, hat das Tageslicht schon einen eine Stunde längeren Lauf als am Tag der Wintersonnwende.
