Eine meiner derzeitigen Lektüren, die ich gestern Abend gerade noch rechtzeitig beendet hatte, ließ auch die Erinnerung an ein Märchen der Gebrüder Grimm auftauchen: Schneeweißchen und Rosenrot. Ich muss es als Kind beim Hören einer Märchenschallplatte kennengelernt haben oder vielleicht hat es mir auch jemand vorgelesen. Wie lange habe ich daran nicht gedacht? Sehr lange. Ich laufe zum Bücherregal und suche die Ausgabe der von den Brüdern Grimm gesammelten Kindermärchen, die ich im Februar 2022 einmal in einem Antiquariat entdeckt und mitgenommen habe, ah da ist er ja, der schöne kleine alte Band – aber leider enthält diese Volksausgabe von 1863 (achtundfünfzigste, mit dem Originaltext verglichene Auflage; Loewes Verlag Ferdinand Carl in Stuttgart) nicht Schneeweißchen und Rosenrot, also suche ich nach dem Text im Netz und werde fündig auf www.grimmstories.com . Man kann das (und weitere) Märchen dort auch als pdf-Datei herunterladen, in anderen Sprachen lesen oder sogar sich vorlesen lassen, zum Beispiel von einer Frauenstimme in Italienisch. In meinem Band fehlt auch der Froschkönig, ein Lieblingsmärchen auf der Kinderschallplatte. Ich erinnere noch, wie mir zumute war beim Hören von Hänsel und Gretel, von Rotkäppchen, Aschenputtel, Frau Holle und Die Sterntaler. Das Inhaltsverzeichnis meines Bandes weist diese Märchen aus und dazu weitere dreiunddreißig, beginnend mit Daumerlings Wanderschaft über Brüderchen und Schwesterchen, Hans im Glück, Fundevogel, endend mit Doktor Allwissend. Und mit welchem Satz enden die Bremer Stadtmusikanten? Hm? Na gut, ich verrate den Satz, der in meinem Büchlein dem, der auf grimmstories den Schluss bildet, angehängt ist: „Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm.“
