Womit fange ich jetzt an?
Damit, dass ich Benedikt XVI. einmal an einem Mittwoch in der Audienzhalle (an der Grenze zwischen vatikanischem und italienischem Boden) erlebt habe – und das, nachdem er zwei Tage zuvor seine Rücktrittsankündigung gemacht hatte?
Damit, dass ich Franziskus sonntags beim Angelusgebet hoch oben klein in einem Fenster, groß aber auf den Monitoren des Petersplatzes sah?
Damit, dass ich in einem Dezember einmal als junge Studentin in einem Chor mit hunderten anderer junger Menschen hinter dem Bernini-Baldachin und hinter Johannes Paul II. stand und sang, während eines Taizé-Treffens?
Damit, dass ich am 11.Februar 2013 auf dem Weg von der U-Bahn-Station Lepanto zur Casa Valdese in ein heftiges Gewitter geriet, am nächsten Morgen von der Casa zum nahen Petersplatz lief, mich über die vielen Fernsehteams wunderte, die ihr Equipment installierten, und so erst von der Rücktrittsankündigung Benedikts XVI. erfuhr? Und später in den Medien Bilder sah vom Blitzeinschlag in die Kuppel des Petersdomes an diesem 11.Februar?
Damit, dass ich am 8.Dezember 1977 an der Colonna dell´Immacolata am südlichen Ende der Piazza di Spagna die Zeremonie der Ehrung der Marienstatue mit Paul VI. erlebte und an Weihnachten 1977 zusammen mit der Südtirolerin Maria die Christmette im Petersdom?
Damit, dass ich gerne Franziskus Stimme hörte, die italienisch sprach und in dieser Sprache Worte wie Barmherzigkeit und Zärtlichkeit benutzte?
Damit, dass ich vor Jahren Ratzingers ersten Band über Jesus von Nazareth las, der später erworbene zweite Band aber noch ungelesen im Regal steht (Herder-V.2011)?
Damit, dass meine Mutter mir einmal zu Weihnachten Karol Wojtylas Buch schenkte Der Gedanke ist eine seltsame Weite – Betrachtungen. Gedichte (Herder-V.1979)?
Damit, dass ich Anfang 2024 aus einem Nachlass das Buch von Papst Franziskus mitgenommen habe Wage zu träumen! , auf dessen Cover es heißt „Mit offenem Herzen die Welt verändern“ (Kösel-V.2020)?
Ich fange gar nicht an, sondern höre hier auf.

(der Artikel auf dem Foto stammt aus der ZEIT Nr.9 vom 21.Februar 2013)