Giorgio

heißt der Handwerker, den wir am 30. Juli 1976 kennenlernen und der an diesem Tag die Reparaturarbeiten im Ferienhaus beginnen und beenden wird, womit aber der Kontakt keinesfalls endet, denn am letzten Ferientag an der ligurischen Küste wird Giorgio uns nochmals von selbstgemachtem Weißwein kosten lassen, uns seinen herrlichen Garten zeigen und mit dessen Gaben beschenken,  auch allein für die Mama wildwachsende Oleanderblüten pflücken.

Am 30.Juli kommt er gegen 9 Uhr und wir führen auf Französisch und Italienisch interessante Gespräche. Acht Jahre lang war er als Fremdenlegionär viel herumgekommen und diente in Algerien, Indochina, Japan, China und Vietnam. Außer auf Italienisch und Französisch kann er sich noch auf Arabisch, Vietnamesisch, Chinesisch, Japanisch und Spanisch verständigen, sagt er jedenfalls, und ich meine, „er könnte einem gut Sprachen lehren“. Er schreibt auf Arabisch unsere Namen und macht uns bereits an diesem Tag Geschenke: weil beim Tagebuchschreiben und Bildereinkleben der Uhu ausgegangen ist, spendiert er aus seinem Werkzeugkasten eine Tube Leim und nach der Mittagspause bringt er eine Flasche vom selbstgemachten Wein mit. Wir trinken ihn alle zusammen und Giorgio erzählt von seiner Familie. Bevor wir uns nach getaner Arbeit verabschieden und Giorgio hinterherwinken, fragt er den Papa, „ob er sein copain und sein ami sei“ und der Papa bestätigt das.

Den Tag, an dem wir Giorgio kennenlernten, beschließen wir mit Schreiben, nachdem wir uns noch eine Stunde lang im Meerwasser getummelt und eine tolle Yacht gesehen haben.