Frederick Carl Frieseke

Der amerikanische Maler (1874-1939) mit brandenburgischen Wurzeln, der aber überwiegend in Frankreich lebte, ist heute für unser blütenreiches Gartenglück verantwortlich, leider nur auf dem Büroaufsteller, zu dem wir (manchmal ausgedehnte) Ausflüge unternehmen (Klammer auf, nicht nur die DB hat betriebstörende Personalausfälle, Klammer zu – nein nochmal auf, die Klammer: wir dachten, wenn wir ganz lieb zur S-Bahn sind, dann bringt sie uns nicht nur hin, sondern auch wieder zurück, aber da werden wir uns getäuscht haben – jetzt aber zu die Klammer).

Unsere heutigen Lektüren sind wohl nicht ganz so wonnig wie die der Gartenliebhaberin auf dem Gemälde, aber mit dem hochgelagerten linken Fuß können wir uns durchaus solidarisieren. Zudem haben wir die Möglichkeit, es der Lesenden im Gartenstuhl gleichzutun und ab und an über unsere Lektüren hinwegzuschauen, so dass der Sonnenschirm, der sie sanft beschattet, uns die Sonnenfarbe spiegelt und wir meinen, unser Schreibtisch befinde sich nun im sonnengefleckten Garten. Dann merken wir, dass hinter uns Frederick Carl Frieseke steht, sich zu uns herunterbeugt und uns seine thematische Eingrenzung ins Ohr flüstert: „Sonnenlicht, Blumen im Sonnenlicht, Mädchen im Sonnenlicht, das ist, was mich in den letzten Jahren interessiert hat“.

Wir verstehen ihn gut, schließen uns dann aber dem Nachmittagstee doch nicht an, denn als wir endlich die Bushaltestelle erreichen, sind wir durchaus froh, dass dort ein großer, gut gekühlter Schwarzwälder wartet und uns unter Beteuerung allerbester Absichten in sein Waldhaus mitnimmt: „Der tut nichts, der will nur schmecken!“