Der heutige Tagesvers gemäß Herrnhuter Losungsbüchlein ist der Vers 18 aus dem dritten Kapitel des kurzen Habakuk-Buches. Überschrieben ist das Kapitel mit „Psalmgebet des Propheten“ und es ist nach der Weise schigjonoth zu singen oder zu beten.
In meiner Wuppertaler Studienbibel (Brockhaus-Verlag 1980) heißt es, dass der hebräische Text der vorangehenden Verse 6 bis 15 den am schwersten zu übersetzenden Wortlaut des gesamten Alten Testamentes darstellt, viele hebräische Begriffe tauchen nur hier auf. Es mag aber auch an den Inhalten liegen, mit denen Habakuk sich befassen muss. So heißt es z.B. im Vers 6: Er (Gott) tritt auf und erschüttert die Erde, er schaut hin und lässt Nationen auffahren. Es bersten die ewigen Berge, es senken sich die ewigen Hügel. In Vers 17 sieht der Prophet Folgendes: Denn der Feigenbaum blüht nicht und an den Reben ist kein Ertrag. Der Ölbaum versagt seine Leistung, und die Terrassengärten bringen keine Nahrung hervor. Die Schafe sind aus der Hürde verschwunden, und kein Rind ist in den Ställen.
Zum Ende des Kapitels und Buches kommt der Schwenk auf eine andere Fokussierung:
Ich aber, ich will dem HERRN jubeln, will jauchzen über den Gott meines Heils. Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße, und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten.
( Verse 18 und 19 zitiert nach der Elberfelder Übersetzung 2006)
