schicken ihr Dreisam-gespeistes Wasser seit dem frühen 13. Jahrhundert durch die Stadt, wahrscheinlich sogar bereits seit dem 12.Jahrhundert, wobei sie in jenen Zeiten auch Felder außerhalb der Stadt bewässerten und düngten. Im Jahr 1238 finden die Bächle Erwähnung in einer Urkunde des Grafen Konrad von Freiburg, die besiegelt, dass den Dominikanern der Hofstättenzins für ihr „inter duas ripas“ (zwischen zwei Ufern) errichtetes Predigerkloster erlassen wird
Mit dem Ableiten des Regenwassers schwemmten die Bächle auch Schmutz und Unrat aus der Stadt; damit sie ein schönes Bild boten, durften in ihnen tagsüber seit dem 14.Jahrhundert keine „Ärgernis erregende Stoffe“ entsorgt werden, schließlich wurde die Entsorgung fester Stoffe ganz verboten, so kündet eine Ratsverordnung aus dem 16.Jahrhundert: „Und soll nymandt dhein mist, strow, stain in die bäch schütten…“

Na gut, dass die paarigen Gummistiefel nicht erwähnt sind! Wohin machten sie sich denn an einem durchsonnten Frühlingstag auf? Doch nicht etwa auf die 15,9 km lange (und auf 6,4 km unterirdisch verlaufende) Bächle-Wanderung, die den alemannischen Diminutiv Lügen straft?
Nein, sie eilten kunterbunt ins Literaturhaus, um eine muntere Reise durch die Ländereien des Schreibens zu erleben, unter Reiseführung von Hanns-Josef Ortheil, Kevin Kuhn und Martin Bruch.
(Buchempfehlung: Hanns-Josef Ortheil: Nach allen Regeln der Kunst. Schreiben lernen und lehren. Insel-Verlag 2024)
