nehmen wir Abschied von Andora-Pinamare, nachdem wir noch einmal auf Französisch und Italienisch mit Giorgio gesprochen und unsere neuen Bekannten, die Familie Chiesa aus A.burg getroffen und den „Geschichtsvortrag“ des elfjährigen Spielfreundes über die Schlacht um Jerusalem bewundert haben. „Wir winken, bis wir sie nicht mehr sehen; Abschiede sind nicht schön!“
Am 4.August sind wir aber noch da und fahren nach Monaco, auf der Autobahn. Die „Autobahn ist herrlich, geht über viele Brücken und durch viele Tunnels, vor allem sieht man viel von der Landschaft: Täler, Felsen, Berge, kleine Dörfer, die auf den Bergkuppen sitzen, und die großen Orte am Meer.“ Bald haben wir den kleinen Stau an der italienisch-französischen Grenze hinter uns gelassen und finden es lustig, „dass nach der Grenzstation, die gleich hinter der letzten Alt-Station ist, noch ein ganzes Stück Italien kommt“ und erst in einem Tunnel „dann die richtige Staatsgrenze (Confine di Stato)“ ist, „dann der erste Blick auf Monaco- Monte Carlo! Wie ich mich freue!“ Nachdem wir auf gewundenen Straßen die Principauté erreicht haben, stellen wir fest, dass es auch hier Menschen gibt, „die ihr Alltagsleben führen (jemand schüttelt sein Staubtuch aus)“. Wir fahren durch die ganze Stadt, vorbei auch an den vielen neuen Hochhäusern und notieren, dass in einem dieser Hochhäuser Johannes Mario Simmel wohnt. Dann parken wir „auf einem großen Parkplatz in Nähe des Schlosses, das weniger prunkvoll als das Casino auf einem Felshügel über dem Meer liegt“, wir essen unsere mitgebrachten Sachen aus der Kühltasche und sehen, dass das noch einige andere so machen. Gestärkt steigen wir zum Schloss hinauf, am tollen Stadion und einem kleinen Zoo vorbei und sehen ganz oben auf dem Felsen den Kakteengarten. Vor dem Schloss stehen die Wachen in weißen Anzügen und vor allem viele Menschen. Nachdem wir Postkarten erworben haben, schreiben wir und sitzen dabei auf einer Bank „mit herrlichem Blick über ganz Monaco“. Im Wachsfigurenkabinett erfahren wir später etwas über alle Fürsten Monacos, angefangen bei François Grimaldi, der als Mönch verkleidet die Burg eingenommen hatte. Nachdem wir in einer Bar neben dem Aquarium etwas getrunken haben, besichtigen wir die Domkirche mit der Grabkapelle der Fürsten und verlassen sie wieder, „die schöne Kirche, die ganz aus weißem Stein gebaut ist, nachdem sich auch Mama und Papa noch in das Gästebuch eingetragen haben“. Später fahren wir am Hafen und am Casino vorbei und bewundern neben dem Casino, in das wir noch nicht hinein dürfen, das Hôtel de Paris, vor dem Wagen wie Rolls Royce und Sonderanfertigungen von Mercedes stehen. Als wir uns wieder Richtung Italien aufmachen, sehen wir noch den Friedhof von Monaco, „auf dem, wie wir später erfahren, Josephine Baker begraben liegt“. Von der Autobahn fahren wir in San Remo ab, die Eltern haben es aber von früher viel schöner in Erinnerung. Die Küstenstraße Via Aurelia führt uns über Cervo zurück nach Andora und, nachdem wir noch etwas gegessen haben, gehen wir „müde und glücklich zu Bett“.
Auch am 8.August gehen wir schnell zu Bett, nachdem wir noch ein letztes Mal durch „meine eine kleine Seligkeit“, die Bazarstraße von Laigueglia gegangen sind und gesagt haben „Auf Wiedersehen, Laigueglia, aber hoffentlich wirklich ein Wiedersehen!“
