Da läuft mir das Wasser im Munde zusammen, wenn ich sehe, wie der Luchterhand-Verlag auf Social Media sein Herbstprogramm ankündigt: mit Zitronenfrische nämlich!
Ja, ja, richtig gehört (vielmehr gelesen), das Wasser läuft mir im Mund und nicht dieser zieht sich zusammen. Ich liebe Zitronen! Und der Verlag offeriert eine köstliche pure, deren frisch geschnittene schwebende Scheiben man sich unbedingt sofort auf die Zunge legen will (dasselbe Design ist auch als Motiv eines Buchcovers im Angebot, Anna Maschiks Debüt-Roman erscheint am 10.September, die 1995 geborene Autorin kenne ich nicht, in Wien und Leipzig hat sie Sprachkunst/Literarisches Schreiben und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert).
Dass ich außer Elefanten auch Zitronen und weitere Vertreter der Agrumi-Familie liebe, hat sich herumgesprochen und so bedenkt man mich dann und wann mit entsprechenden Geschenken, selbstgenähte Stiftemäppchen, die ich sogar um Notizbücher schlingen kann, Bücher und Zeitschriften aller Art, alkoholische Verarbeitungen – und gestern schenkte mir jemand die Lektüre eines selbstgefertigten Artikels über Zitronenfalter, bei der ich Neues lerne: als einziger heimischer Schmetterling kann der Zitronenfalter schadlos überwintern, Substanzen wie Glycerin und Sorbit verhindern ein Gefrieren seiner Körpersäfte.
Und jetzt? Reisen wir nach Limone sul Garda? Machen wir eine Gremolata? Oder hören wir eine Vertonung von Goethes so bekanntem Italiengesang, zum Beispiel von Fanny Mendelssohn-Hensel?
(Peter Peter: Blutorangen. Eine Reise zu den Zitrusfrüchten Italiens. Wagenbach-V., Berlin 2024)
(Rose Marie Donhauser: Zitronen&Orangen. Lieblingsrezepte mit Zitrusfrüchten. Hölker-V., Münster 2003)
(Zitronenküche in Schrot&Korn 03/2025)
