Quatorze Juillet

Heute muss es hier ein bisschen französisch werden. Schließlich soll es in Paris eine glitzernde Nacht geben, so steht es geschrieben: „am 14.Juli erstrahlt der Himmel über dem Eiffelturm im Farbenrausch des Bastille-Feuerwerks“. Ein wenig ist es schon zu bedauern, dass wir uns nicht live von diesem leuchtenden Spektakel den Atem rauben lassen können. Aber wir haben ja großen Trost, denn wir leben in einer Stadt, die sich seit dem 1.Oktober 2022 hochoffiziell 3-Länder-Stadt nennen darf, und damit dieser Name gerechtfertigt ist, berühren wir mit der einländrigen Stadt die beiden Nachbarländer; besonders innig und geographisch korrekt tun wir das mitten im Rhein, nur die knapp 19 Meter hohe dreiflüglige Eisenplastik, die das Dreiländereck markiert, muss 150 Meter nach Südosten auf eine Landzunge ausweichen und sich dort einem aufgestellten Düsenjet gleich in die Höhe schrauben. Wir brauchen aber gar nicht zur Landzunge, um das Einläuten (oder besser Einknallen) des Quatorze Juillet mitzufeiern, denn von unserem Hügel sehen wir nicht nur die Lichter des Joggeli, wo (Entschuldigung, liebe Holländerinnen) zum guten Glück die passionierten Französinnen vor genau 34133 ZuschauerInnen gerade den Sieg im Gruppenspiel davon getragen haben, sondern vor unseren Augen steigt auch die strahlend bunte und nicht kurze Pracht eines Elsässer Vorabendfeuerwerks in die doch noch eingedunkelten Dreyland-Himmel, in denen man Grenzen ohnehin nicht geographisch korrekt ausmachen kann (lassen wir mal Luftraumgrenzen für Düsenjets etc. außen vor). Irgendwann erlöschen die Lichter im Joggeli, die letzten Glühwürmchen des Feuerwerks haben die Himmel verlassen, und auch der kalte Rauch legt sich nieder, wir aber stehen und schauen, ob nicht vielleicht die Perseiden schon ein paar Tage früher ihre Sternschnuppen losschicken, zur Feier des französischen Tages, versteht sich.

(Und auf einem pro7 -Netzkanal kann man am Quatorze Juillet sogar dem funkelnden Paris im kostenlosen Livestream folgen)