Hemingway und seinen Forellen sind wir nicht begegnet, schließlich waren wir auch in einem anderen Schwarzwaldtal unterwegs, aber uns ist bekannt, warum es außer der Nachbildung des Honigschleckers aus der Klosterkirche Birnau auch eine Figur des Hl. Bernhard von Clairvaux (1090-1153) ins Bienenkunde-Museum geschafft hat – wurde er doch Doctor mellifluus (honigfließender Lehrer) genannt. Als wir letzteres erwähnen, während wir dem im Herrgottswinkel sitzenden Hüter des Museums die Eintrittskarten von der Rolle abnehmen und die ihn umgebenden ersten von 1500 Exponaten sehen, bringen wir auch seine Rede in weiteres Fließen und aus einem auf dem Tisch stehenden Glasschälchen bietet er uns genügend mit Milch und Honig gefüllte Bonbons an, die kleine Honigschlecker nur allzu gern aus dem wabenbedruckten gelben Bonbonpapier wickeln. So gestärkt sind die 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche im „weltweit größten Museum seiner Art – mit kleiner Kultur- und Heimatkunde“ gut zu durchlaufen und wir bewundern nicht nur die alte weltweite Geschichte der Bienenzucht und die Arbeitsteilung, Organisations- und Baukunst der Bienenvölker, sondern auch die liebevolle und informative Gestaltung der zwölf Museumsräume und den uneigennützigen ehrenamtlichen Einsatz der betreuenden Imkerfamilien. Und dann schwärmt nicht nur der Museumshüter, sondern auch ein lebendes Bienenvolk im Schaukasten und wir finden die (markierte) Königin und das bringt die kleinen Honigschlecker dann auch noch zum großen Schwärmen. Wie wichtig Bestäuben ist, damit etwas blühen und Frucht tragen kann, war uns bereits bekannt, im Schwarzwaldtal wurde es uns bildhaft vor Augen geführt und so stimmen wir ein in den in schönen Lettern geschriebenen Appell: „Schützt die Bienen!“
