ist der Titel eines Buchs der 1957 geborenen Autorin Angelika Overath. „Portraits und Passagen“ lautet der Untertitel und das Cover bietet folgenden Klappentext:
„Wie weit muss Wirklichkeit in der Kunst neu erfunden werden, um darstellbar zu sein? Wie sehr bedarf gerade das nichtfiktionale Schreiben der `Phantasie für die Wahrheit des Realen´ (Goethe)? Angelika Overath folgt der Spur großer Reporter, die im Gewohnten das Ungeheure entdecken, und sie begleitet scheinbar unauffällige Menschen, die ihren Eigensinn traumwandlerisch ernst nehmen und dabei zu verblüffenden Lebensentwürfen kommen. `Das halbe Brot der Vögel´ ist das Buch einer Reporterin, die bereit ist, fremden Alltag so genau zu lesen wie ein hermetisches Gedicht, und eine Reportage zu komponieren wie ein Stillleben.“
Von Angelika Overath habe ich inzwischen etliche Werke gelesen oder sie „studiert“, sehr schön (von Idee, Inhalt und Gestaltung) ist zum Beispiel auch „Krautwelten“ (Insel-Bücherei Nr.1504, Insel-Verlag, Berlin 2021). Am 11.Juni 2024 habe ich mir das Buch anlässlich einer Lesung im Literaturhaus Basel von Angelika Overath signieren lassen. Kurz darauf habe ich die Autorin noch einmal erlebt und gesprochen bei einer vom Hebelbund organisierten Lesung im Dreiländermuseum Lörrach.
„Das halbe Brot der Vögel“ (Wallstein-Verlag, Göttingen 2004) gestehe ich, gebraucht erworben zu haben, und als ich es im Januar 2023 aufschlug, fand ich darin eine handschriftliche Widmung der Autorin aus dem Februar 2004, natürlich gerichtet an jemanden anderen als an mich. Es kam mir dennoch wie ein persönlicher Gruß vor, durch die Zeiten. Und nun habe ich bald die Freude einer intensiveren Begegnung, auch vielleicht mit allen Farben des Schnees („Alle Farben des Schnees. Senter Tagebuch“ ist ein weiteres wunderbares Werk von Angelika Overath; btb genehmigte TB-Ausgabe Okt.2012), denn ich darf lernen bei einem Schreibkurs im Unterengadin und ich hoffe, ich kann da hineinwachsen – „ as laschar increscher“ heißt wohl wörtlich im Rätoromanischen „sich hineinwachsen lassen“ , aber es bedeutet auch „Heimweh haben“. (s.S.83 der genannten Ausgabe von „Alle Farben des Schnees“).
