Sehschule

Bei einer Veranstaltung am ersten Märztag, die unter dem Titel „Gottes Traum für mich“ stand und bei der ein Moderator nicht von einer ein für alle Mal festgelegten Berufung, sondern von einer „calling journey“ sprach, erinnerte der Referent Dr.Dominik Klenk (Leiter des Fontis-Verlages) daran, dass im ersten und zweiten Jahr seines Lebens die erste bemannte Raumfahrt mit erfolgreicher Mondlandung und das Woodstock-Festival stattfanden und die RAF (damals als Baader-Meinhof-Gruppe) gegründet wurde.

Weiter erzählte er über sein erstes und für lange Zeit einziges gesprochenes Wort „Ball“ und über den Horror seiner komplett rot transformierten Diktathefte. Der Ball sollte ihn später zur Sportliebe und auf den Weg einer Profihandballerkarriere bringen und eine durchblickende Deutschlehrerin in der Oberstufe ihn (der bis dahin Schriftliches scheute) zur Literaturliebe bekehren mit dem Zuspruch „Dominik, du kannst schreiben“.

Ein tiefgreifendes Erleben einer Nacht der Finsternis und eines darauf folgenden Tags des Lichts bei einem Südamerika-Aufenthalt nach dem Abitur führte eine erneute drastische Lebenswende herbei mit Abkehr vom Profihandballertum und Hinwendung zu einem Journalistik-, Philosophie- und Lateinamerikanistik- Studium an der Katholischen Universität Eichstätt als einer der drei Prozent Protestanten dort. Langjährige weitere Lebensstationen folgten, nun seit 2012 eine wiederum neue als Leiter des jetzigen Fontis-Verlages Basel.

Und dann plädiert Klenk (der auch einmal zwei Jahre beim Hessischen Rundfunk tätig war) dafür, dass wir uns nicht programmieren lassen von den auf Krisen, Kriege und Katastrophen fokussierten Meldungen, er beklagt den Verlust einer am Evangelium orientierten Sehschule und zeigt, dass die Zwischenräume zwischen diesen drei Fingern (Krisen, Kriege, Katastrophen) viel weiter, größer und höher als die Finger selbst sind, und ermutigt, ja fordert, dass wir wieder Sehschulen für das Schöne, Erhabene, Großartige, für die Möglichkeiten und das Heilige brauchen.

Und gibt als wichtige Frage für Veränderungsprozesse mit:

was macht mich lebendig?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dominik_Klenk