
Am Tag der Hl. Lucia von Syrakus (um 283 n.Chr. in Syrakus, Sizilien geboren und dort 304 n.Chr. den Märtyrertod gestorben) lade ich zum morgigen Konzert des Motettenchores in der Evangelischen Kirche Steinen-Hofen ein: „Hört der Engel helle Lieder“. Wir werden diese aus Frankreich stammende Weise doch auch intonieren. Eröffnen wird das Programm der Satz Nun komm, der Heiden Heiland, Lucas Osiander der Ältere (1534-1604), Pfarrer der evang. Landeskirche in Württemberg und in der Stuttgarter Stiftskirche begraben, hat ihn komponiert. Es folgen Veni, Veni Emmanuel von Thomas Helmore (1811-1890) und viele verschiedene weitere, darunter das schwedische Jul, jul, strålande jul und Joy to the World von Georg Friedrich Händel (1685-1759), aus dessen Harfenkonzert in B, Op.4 Nr.6 auch Sätze erklingen werden. Beschließen wird das Programm Es ist ein Ros entsprungen von Michael Praetorius (1571-1621) mit den in anderer Dramaturgie erscheinenden Strophen Lob, Ehr sei Gott dem Vater, dem Sohn und heilgen Geist… und So singen wir all Amen, das heißt: nun wird es wahr…(Köln 1599).
Die heilige Lucia war – wie ihr Name schon sagt – eine Lichtbringerin, in Schweden und anderen nordischen Ländern gehört das Luciafest am 13.Dezember fest zum vorweihnachtlichen Brauchtum. Mädchen tragen Kränze mit Kerzen auf den Köpfen, wie Lucia es machte, um sich in den Katakomben von Syrakus den Weg zu erleuchten und dabei ihre Hände frei zu haben, mit denen sie nachts die dort versammelten Christen mit Lebensmitteln versorgte. Eine andere Legende erzählt, dass Lucia ihrem Verlobten ihre ausgerissenen Augen schickte, worauf sie von der Gottesmutter noch schönere Augen erhielt. Ikonografisch sind deswegen die Augen auf einer Schale auch ein Attribut der Hl. Lucia.

