Vermischte Meldungen

Ingrid van Bergen ist tot, ploppt es heute auf dem Smartphone auf und sofort stehe ich in der Sammelumkleide der Alemannenhalle in Mönchweiler. Wie das?

Ich bin der Schauspielerin dort begegnet, in den 1970er Jahren. Die etwa 3000 Einwohner zählende Ortsgemeinde hatte ein regelmäßiges Kulturprogramm installiert (wie wurde das bloß finanziert?) und so kamen ab und an mit Tourneetheatern sogar bekanntere DarstellerInnen auf die Bühne der 1965 fertig gestellten Mehrzweckhalle, die auch Schülern und Schülerinnen und dem Turnverein als Sporthalle diente und daher mit einem entsprechenden Fußboden und den Umkleideräumen ausgestattet war. Der Bürgermeister, mein Vater, empfing jeweils die angereiste Truppe, ich durfte ihn zu den Begrüßungen begleiten. Als Theater- und Filmbegeisterte (ohne dass ich mich besonders gut ausgekannt oder viel Gelegenheit zum Theater- und Kinobesuch gehabt hätte) waren das für mich sehr besondere Begegnungsmomente und natürlich habe ich mir Autogramme geben lassen in die Programmhefte (leider nicht mehr vorhanden).  Kurze Zeit nach dem Gastspiel in der Alemannenhalle meldeten alle damaligen Medien, dass die 1931 geborene Ingrid van Bergen in einer Villa am Starnberger See ihren jüngeren Geliebten durch Revolverschüsse getötet hatte (2 Kugeln trafen), ihre beiden Töchter (von zwei vorigen Ehemännern) waren damals noch im Teenageralter (wie ich).  Ich erinnere mich gut an die Fassungslosigkeit und das leichte Grauen, das uns befiel, hatten wir die Schauspielerin doch in der Sportumkleide als freundlich zugewandt erlebt.

Die Alemannenhalle wurde vor einigen Jahren komplett neu strukturiert, lese ich im Netz und sehe, dass der federnde Boden nun nicht mehr grau trägt, sondern eine kräftige Farbe, die Bodenmarkierungen für die verschiedenen Sportarten sind aber wieder vorhanden. Und Veranstaltungen verschiedenster Art finden dort weiterhin statt, am bevorstehenden Wochenende zum Beispiel ein Weihnachtsmarkt.  Spielt noch der Musikverein bei anderen Zusammenkünften in der Halle? Sitzt man weiterhin auf den hellen, stapelbaren Holzstühlen mit hoher, biegsamer Rückenlehne an langen Tischen, an denen auch bewirtet wurde?

Übers Sehen im Schwarzwald lautet die Meldung in der Rubrik Regio-Literatur der Badischen Zeitung vorigen Freitag zum im badischen Landwirtschaftsverlag erschienenen Erstlingsroman eines in den 80er Jahren auf einem Schwarzwaldhof Aufgewachsenen, der Buchtitel „Was ich sehen kann“ erinnert mich allerdings sehr an den eines anderen wohlbekannten Romans.

Die Schwarzwaldmarie (siehe auch Blogeinträge vom 20.August und 30.Oktober 2025) hat sich eingefunden und in die illustre Gesellschaft der Herren Goethe und Bach begeben (den Mozart hab´ ich doch auch noch, ich muss ihn umsiedeln, mit seinem roten Originalgewand ergänzt er ja den Bollenhut wunderbar).