Am 11.Oktober 2022 war ich auf Wegen der Kindheit und Jugend unterwegs.

Im Rathaus arbeitete 28 Jahre lang der Vater, bei Besuchen dort faszinierte das Kind die lange, schwere Amtskette, der am Schreibtisch befestigte und mit einer Kurbel zu bedienende Bleistiftspitzer, die dunkle Holztreppe hinauf zur Wohnung der Gemeindeschwester Marie, die vom Hof zugängliche Gefängniszelle.
In der benachbarten evangelischen St.Antoniuskirche sang die Teenagerin ab dem 10.Lebensjahr in einer Kurrende (Kinderchor) und ab und an predigte dort auch der Bürgermeister-Vater.
Den am Brunnen neben der Kirche sitzenden bronzenen Mönch gab es damals noch nicht, wie im Wappen des Ortes erinnert er an die Entstehung des Weilers im 11./12.Jahrhundert durch klösterliche Kolonisationsbewegungen.

In Räumen der evangelischen Pauluskirche der benachbarten Kreisstadt fand der Blockflötenunterricht statt, es unterrichtete die ledige Frau W., die auch die Kurrende leitete. Der Fußweg von der Bushaltestelle zu den Unterrichtsräumen zog sich sehr in die Länge.
Näher an der Bushaltestelle lag das Romäusring-Gymnasium, nach drei Jahren Grundschule wegen Kurzschuljahren (52 Kinder in der Klasse) kam die Neunjährige dort in die Sexta. Zu Schuljahresbeginn und am Aschermittwoch gab es den Schülergottesdienst in der benachbarten katholischen St.Fideliskirche.
Der gelehrige Bücherwurm im Hof des Gymnasiums thronte damals noch nicht auf seinem Stapel Glück, er fand sich erst 2014 ein.
Im Münster Unserer Lieben Frau war das Kind und die Jugendliche selten, manchmal aber doch, benachbart lag die bevorzugte Buchhandlung der Eltern. Die fast 56-Jährige sang am Sonntag, den 14.Dezember 2014 um 17 Uhr in diesem Münster ein Adventskonzert mit dem Motettenchor Lörrach.
„Mönchweiler, nahe der trutzigen Mauern des wehrhaften Villingen, war durch Jahrhunderte eine kaum beachtete, ungeschützte Wegmarke an der großen Heer- und Kulturstraße“ heißt es auf dem 231 Seiten umfassenden kirchengeschichtlichen Lesebuch über Mönchweiler, das der ehemalige Schulrektor Dieter-Eberhard Maier 1999 veröffentlichte (Untertitel: Von den Ursprüngen des christlichen Glaubens und Wirkens bis zur Gegenwart).

Ein großes Paket ist angekommen mit Familienarchivmaterial. Ich werde mich darum kümmern.
Woche der Buchmesse: Darum ist es gesund zu lesen https://share.google/qwtZCdXpl21cVY8VE
