Langer Ausflug nach Crans-Montana

In Begleitung von Ferdinand Hodler (1853-1918) Sommerbergluft genießen, die Farben inhalieren, die Wolkentürme bestaunen, die wehen Füße im klaren Gewässer erfrischen. Und erreichen mich da nicht ein paar Moleküle vom Sommerparfum der Bergkräuter?

Auf dem Weg zur S-Bahn (noch kein E-Bike möglich, ich vermisse meinen Höhenweg) überraschen herrenlose (stimmt wohl) Schuhe im Gestrüpp neben dem Bahngleis (1 Paar hellgraue Sneaker, 1 schwarzer Lederschuh, 1 Paar blaue Schlappen, gelb abgesetzt). Was ist ihnen geschehen? Wollen sie mit nach Crans-Montana?

Das graue Pflaster schmückt sich mit Ketten, die eine Morgensonne ihm schenkt. Auf dem Balkon des zweiten Stockwerks im Haus auf der anderen Straßenseite tritt ein durchtrainierter junger dunkelhaariger Mann ans geschwungene schmiedeiserne Geländer, mit bloßem Oberkörper. Schaut entspannt auf den Bahnhof und darüber hinweg, beginnt zu rauchen.

Vor der Agentur für Arbeit bekommt ein Wartender einen Hustenanfall, heftig, laut, produktiv (klingt nach chronischer Raucherbronchitis), spuckt das Produzierte aus (das verbietet kein Schild). Der käme auch besser mal mit in die Sommerbergluft von Crans-Montana.